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Wiener Börse am Nachmittag im Minus - ATX verliert 0,7 Prozent

08.05.2024, 15:04:00

Berichtssaison im Fokus - Verbund nach Zahlen 3 Prozent im Minus - Lenzing, Post nach Ergebnissen gesucht

Die Wiener Börse hat am Mittwochnachmittag nachgegeben. Der ATX hielt gegen 14.50 Uhr mit einem Minus von 0,68 Prozent bei 3.621,11 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime fiel um 0,77 Prozent auf 1.811,92 Zähler. Andere Börsen in Europa lagen am Nachmittag leicht im Plus.

Das Hauptaugenmerk lag am Berichtstag auf einer ganzen Reihe an Quartalsberichten. Zahlen gab es nämlich von Lenzing, der Post, Addiko, FACC und vom Verbund. Letzterer musste im ersten Quartal einen Ergebnisrückgang hinnehmen, übertraf damit die Analystenschätzungen jedoch leicht. Verbund-Aktien büßten dennoch 3,3 Prozent ein. Etwas enttäuschend sei, dass der Versorger beim Ausblick nur das untere Ende angehoben habe, schrieb Erste Analyst Petr Bartek.

Stark gesucht waren nach Zahlen hingegen Lenzing. In der Spitze hatten die Titel des Faserherstellers fast zehn Prozent hinzugewonnen, zuletzt hielten die Aktien mit einem Plus von 4,5 Prozent. Der angeschlagene Konzern hat seinen Verlust im Erstquartal dank eines höheren Faserabsatzes eingedämmt. Das Bild zum Jahresbeginn habe sich zum Vergleich zum Schlussquartal zwar deutlich verbessert, jedoch würden die Zahlen auch darauf hinweisen, dass der Weg zu der früheren Rentabilität noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde, kommentierte Analystin Vladimira Urbankova von der Erste Group.

Gut wurden auch die Zahlen der Österreichischen Post aufgenommen, Post-Aktien legten am Nachmittag 3,3 Prozent zu. Der Logistiker hatte mit dem Umsatz- und Ergebniswachstum die Erwartungen übertroffen.

Die Titel des Luftfahrtzulieferers FACC befestigten sich um 1,0 Prozent. Das Unternehmen steigerte im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis deutlich. Laut den Analysten der Baader Bank habe zudem der operative Gewinn (EBIT) positiv überrascht.

Aktien der Addiko ermäßigten sich nach der Ergebnisvorlage der Bank um 0,6 Prozent. Die Bank, die zuletzt eher durch einen Einstieg von Investoren ins Blickfeld der Anleger gerückt war, steigerte den Gewinn im ersten Quartal deutlich. Mladen Dodig von der Erste Group sprach von starken Zahlen des Geldhauses.

Abseits der Berichtssaison standen Porr und Strabag mit einer Übernahme im Fokus. Die beiden Baukonzerne übernehmen über ein Konsortium das Österreich-Kerngeschäft des heimischen Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters Vamed für 90 Mio. Euro. Die Übernahme mache aus strategischer Sicht für beide Unternehmen Sinn, urteilte Erste-Analyst Michael Marschallinger. Die Aktien der Käufer entwickelten sich unterschiedlich: Strabag-Aktien legten 1,2 Prozent zu, Porr fielen um 1,0 Prozent.

Nachrichten gab es am Nachmittag auch von der Raiffeisen Bank International (RBI). Die RBI hat die geplante Übernahme von 24,1 Prozent der Anteile an der Strabag abgeblasen. Die Strabag-Beteiligung gehörte früher dem russischen Milliardär Oleg Deripaska, der wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sanktioniert wurde. Die RBI wollte dieses Aktienpaket übernehmen und so ihr in Russland eingefrorenes Vermögen nach Österreich holen. Nun lässt die RBI den Deal wegen des Sanktionsrisikos platzen. RBI-Aktien reagierten vorerst nicht merklich auf die Mitteilung und hielten am Nachmittag mit einem Minus von 0,2 Prozent.

mik/ste

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