APA News

RBI lässt geplanten Strabag-Russland-Deal platzen

08.05.2024, 15:35:00

Sanktionsrisiko zu hoch - Mit der Übernahme des Strabag-Aktienpakets von 24,1 Prozent wollte die Strabag ihr in Russland festsitzendes Vermögen herausholen

---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Weitere Details (3. und 5. Absatz)
---------------------------------------------------------------------
Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat die
geplante Übernahme von 24,1 Prozent der Anteile am österreichischen
Baukonzern Strabag abgeblasen. Die Strabag-Beteiligung gehörte
früher dem russischen Milliardär Oleg Deripaska, der wegen des
russischen Angriffs auf die Ukraine sanktioniert wurde. Die RBI
wollte dieses Aktienpaket übernehmen und so ihr in Russland
eingefrorenes Vermögen nach Österreich holen. Nun lässt die RBI den
Deal wegen des Sanktionsrisikos platzen.
"Im jüngsten Austausch mit den relevanten Behörden konnte die
Raiffeisen Bank International AG (RBI) nicht den erforderlichen
Komfort erhalten, um die geplante Transaktion durchzuführen", teilte
die RBI am Mittwoch mit. "Die Bank hat beschlossen, aus Gründen der
Vorsicht von der Transaktion Abstand zu nehmen."
RBI-Chef Johann Strobl kündigte vor einer Woche an, den
Übernahmeplan aufzugeben, falls damit ein Sanktionsrisiko verbunden
wäre. Die geplante Transaktion war unter anderem von US-Behörden
kritisch beäugt worden - bis zuletzt aber gaben sich mehrere Manager
des Raiffeisenkonzerns zuversichtlich, dass der ursprünglich für das
erste Quartal 2024 anvisierte Deal auf Schiene sei und durchgeführt
werden könne.
Die RBI hatte im Dezember bekanntgegeben, über ihre russische
Tochter 28,5 Millionen Aktien an der Strabag im Wert von mehr als
einer Milliarde Euro erwerben zu wollen. Gehalten wurde das
Aktienpaket von der russischen MKAO Rasperia Trading, die von Oleg
Deripaska kontrolliert wurde. Zuletzt wurde Rasperia an einen
russischen Investor namens Iliadis verkauft, der nach Angaben der
Bank nicht sanktioniert ist. Nach dem ursprünglichen, nun
verworfenen Plan der RBI sollten die Anteile von der russischen
Tochter erworben und dann als Sachdividende an die Konzernmutter in
Wien übertragen werden.
Das Geldhaus erklärte in seinem Statement vom Mittwoch, die
geplante Entkonsolidierung ihrer russischen Tochtergesellschaft
unabhängig vom geplatzten Deal weiterhin anzustreben. Die RBI prüft
dazu seit längerem ihre Optionen, jüngst forderte die Europäischen
Zentralbank (EZB) die Bank auf, ihren Rückzug aus Russland zu
beschleunigen.
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0419-24, 88 x 75 mm)
  tpo/ivn/sag
 ISIN  AT000000STR1  AT0000606306
 WEB   http://www.strabag.com
       http://www.rbinternational.com/


Preisinformation

Raiffeisen Bank Internat. AG
STRABAG SE

Weitere News

Zur News-Übersicht


Disclaimer

Die Wiener Börse übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit der Daten.
© 2024 Wiener Börse AG
Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen